Utopie oder notwendige Entwicklung?
In Deutschland ist es selbstverständlich, den Hahn aufzudrehen und unbegrenzt auf kostengünstiges Trinkwasser zuzugreifen. Doch wird das für immer so bleiben? Experten verneinen und raten dazu, sich auch in unseren Breitengraden mit dem Thema Wassernutzung auseinanderzusetzen.
Die gute Nachricht: Es gibt bereits erprobte Technologien für einen effektiveren und umweltfreundlicheren Umgang mit Wasser. Sogar die Unabhängigkeit von Leitungswasser ist unter gewissen Bedingungen möglich.
Es liegt an uns, die Wasserwende zu vollziehen!
Die Utopie
In einer Utopie, in der Menschen unabhängig von Leitungswasser leben, hätte jeder Zugang zu sauberem und gesundem Wasser. Innovative Technologien wie Wasseraufbereitungsanlagen würden es den Menschen ermöglichen, ihr eigenes Wasser aus verschiedenen Quellen zu gewinnen. Dies würde die Abhängigkeit von Wasserversorgungsunternehmen auflösen und das Bewusstsein für den Wert des Wassers stärken. Eine nachhaltige und gerechte Wasserversorgung für alle wäre gewährleistet und die Erde entlastet.
Hintergrund
Ein internationales Forscherteam fand heraus, dass die Grundwasserspiegel auf der Welt immer schneller und drastischer sinken: In fast einem Drittel der weltweit untersuchten Gebiete um mindestens zehn Zentimeter pro Jahr, in manchen sogar um mehr als einen halben Meter. Die im Januar 2024 im Fachmagazin Nature veröffentlichte Studie fasst Veränderungen der vergangenen 40 Jahre zusammen und zeigt auf, dass eine der Ursachen vor allem die zu große und unkontrollierte Entnahme von Wasser ist. Gleichzeitig macht die Studie deutlich, dass sich der Trend durch nachhaltiges Wassermanagement wieder umkehren lässt.
Auch in Deutschland gibt es Gebiete, an denen der Grundwasserspiegel stetig sinkt. Laut Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung sind die tieferliegenden Bodenschichten einiger unserer Regionen selbst in Zeiten starken Regens außergewöhnlich trocken. Da 70 Prozent unseres Trinkwassers aus Grundwasserreserven stammen, könnte das in einigen Jahren problematisch werden.
Die wichtigsten Gründe für die Wasserwende
Nachhaltiges, kreislauffähiges Wasser-Management
- hilft, das Grundwasser zu schonen bzw. zu regenerieren
- entlastet die Trinkwassernetze
- spart große Mengen an CO2-Emissionen, da energiefressende Kläranlagen entlastet werden
- macht Menschen unabhängiger vom Trinkwassernetz
- spart Kosten
- ist langfristig unverzichtbar für Klima, Umwelt und Gesellschaft!
Was können wir heute schon tun, um uns unabhängiger von Leitungswasser zu machen und das Grundwasser zu schonen?
- Regenwasser speichern und breiter nutzen
- Grauwasser recyceln und für Haus und Garten wiederverwenden
- Niederschlagswasser von Dächern und Plätzen nicht über die Kanalisation entsorgen, sondern naturnah versickern lassen
Was ist eigentlich Grauwasser?
Grauwasser ist Wasser, das im Badezimmer bei jedem Händewaschen, Baden oder Duschen anfällt. Es ist nur geringfügig verschmutzt und lässt sich durch moderne Filtertechnik so aufbereiten, dass es bedenkenlos für nicht trinkwasserbezogene Zwecke, wie zum Beispiel für die Toilettenspülung oder in der Waschmaschine, wiederverwendet werden kann. So lässt sich rund ein Drittel der täglichen Trinkwassermenge sparen. Wasser aus der Küche gilt auch als Grauwasser. Es sollte jedoch nicht recycelt werden, da dort wesentlich mehr Fett- und Feststoffe anfallen.
Erprobte Wasserlösungen für Privathaushalte und Großprojekte
Immer ausreichend Wasser für öffentliche Gebäude, Wohnen, Industrie und Gewerbe
Regenwasser innovativer denken
Wofür?
- Regenwasser zu Trinkwasser aufbereiten
- im Haushalt für Waschmaschine, Toilettenspülung oder Reinigung nutzen
- in der Produktion, etwa zum Kühlen von Prozessen verwenden
- in öffentlichen Sanitärbereichen nutzen
Wie?
- Regenwasser von Dächern wird in schadstofffreien, 100 % recycelbaren Erdtanks oder Zisternen aus Kunststoff gespeichert.
- Das gesammelte Regenwasser wird von einem vollbiologischen Filter für nicht trinkwasserbezogene Zwecke, zum Beispiel für die Waschmaschine, Toilettenspülung aufbereitet.
- Das gesammelte und gefilterte Regenwasser wird in chemiefreien Trinkwasseraufbereitungsanlagen zu Trinkwasser aufbereitet und mittels UV desinfiziert.
Grauwasser recyceln
Wofür?
- Recyceltes Grauwasser für Toilettenspülung
- für die Waschmaschine
- für Reinigungszwecke
- für die Außenbewässerung
Wie?
- Wasser aus Waschbecken, Wanne und Dusche wird in schadstofffreien, 100 % recycelbaren Kunststoff-Tanks gesammelt.
- Das gesammelte Grauwasser wird stufenweise vollbiologisch aufbereitet und durch einen Membranfilter vollständig gereinigt.
- Das recycelte Wasser wird zu den entsprechenden Stellen im Haus gepumpt, etwa WC oder Waschmaschine.
Grauwasser-Anlagen sind mit Wärmerückgewinnung kombinierbar.
Eine kombinierte Regenwasser-Grauwasser-Anlage kann für die Autarkie eines Einfamilienhauses sorgen. Der Trinkwasser-Anschluss- und Benutzungszwang spricht jedoch dagegen.
Herausforderungen
- Grauwasser- und Regenwasser-Technologien sind bei Architekten und Planern kaum bekannt.
- Grauwasser-Anlagen müssen bei Neubauten im Vorfeld geplant werden, da ein getrenntes Leitungsnetz nötig ist.
- Die Nachrüstung von Grauwasserleitungen ist im Grunde nur bei Kernsanierungen möglich, ein späterer Einbau ist sehr aufwändig und kostspielig.
- Grauwasser-Anlagen sind bisher vor allem in Mehrfamilienhäusern rentabel. Bei kleineren Anlagen sind die Energiekosten – im Vergleich zu den größeren Anlagen – noch etwas höher, daher ist eine Kombination mit Photovoltaik sinnvoll.
Fazit?
Die Wasserwende ist nötig und möglich!
Von wegen Utopie: Technologien für Grau- und Regenwasser-Nutzung sind bereits seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz. Durch die Kombination von Regenwasser- und Grauwasser-Anlagen können Menschen weitestgehend unabhängig vom Trinkwassernetz werden.
Der Anreiz, diese Technologien in Deutschland zu nutzen, ist derzeit allerdings relativ gering: Aus unseren Wasserhähnen fließt zuverlässig Leitungswasser. Es ist jedoch nicht sicher, ob dies in Zukunft so bleiben wird. Der Grundwasserspiegel sinkt und die konventionelle Wasserversorgung ist aufwendig sowie ressourcenintensiv.
Darum sollten wir die Wasserwende jetzt angehen und Neubauten mit Wassermanagement-Anlagen ausstatten. Zumindest aber sollten wir neue oder zu sanierende Gebäude mit entsprechenden Leitungen versehen. So sind wir vorbereitet, wenn uns eines Tages möglicherweise weniger Leitungswasser zur Verfügung steht.
GreenLife GmbH Gemeinsam für die Wasserwende
Wir sind Experten für nachhaltiges Wassermanagement in Privathaushalten und bei Großprojekten weltweit. Die von uns entwickelten Wassermanagement-Systeme helfen Kunden auf der ganzen Welt dabei, immer ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben.
Als gewachsenes Familienunternehmen mit mehr als 30 Jahren Erfahrung ist es unser Herzensanliegen, Verantwortung für eine enkeltaugliche Zukunft zu übernehmen. Darum setzen wir auf eine kreislauffähige und faire Produktion in Deutschland.
Lassen Sie uns die Wasserwende gemeinsam verwirklichen!
Quellen:
https://www.n-tv.de/wissen/Grundwasser-weltweit-schwindet-rapide-article24688226.html
Grundwasser-Atlas: Wo in Deutschland die Wasserspiegel sinken – correctiv.org
https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/wasserressourcen-ihre-nutzung#wassernachfrage
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser
https://www.co2online.de/service/klima-orakel/beitrag/klima-schuetzen-durch-wassersparen-8750/