Grüner Garten im Sommer

Wie ein guter Umgang mit Wasser der Flora hilft

Fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen können der Natur in unseren Breitengraden stark zu schaffen machen. Wer einige Tipps beachtet, kann dennoch dafür sorgen, dass es im Garten im Hochsommer grünt und blüht. 

Gießen mit gutem Gewissen: Regen- und Grauwasser im Garten

Wer Regenwasser sammelt, kann diese natürliche Ressource sinnvoll in seinem Garten nutzen. Es ist nicht nur kostenlos und leicht verfügbar, sondern auch frei von Chlor und anderen chemischen Stoffen. Zudem ist Regenwasser viel weicher als Leitungswasser. 

Eine ähnlich gute Qualität hat recyceltes Grauwasser. In einer hauseigenen Anlage aufbereitet, eignet es sich ausgezeichnet zum Gießen. Grau- und Regenwasser sind nicht zuletzt deshalb die erste Wahl für die Gartenbewässerung, weil ihre Nutzung das Trinkwassernetz im Sommer entlastet.

Die richtige Wassermenge

Grundsätzlich gilt: Lieber weniger oft, dafür aber ausgiebig gießen. Nur so wird eine volle Wurzelsättigung erreicht. Das ist weitaus effektiver und nützt den Pflanzen mehr als kleine Mengen. Pro Woche heißt das zirka 25 Liter auf jeden Quadratmeter für Beete und Rasen. Jungbäume, aber auch alte und schwächere Bäume brauchen einmalig 50 l je Woche, um gut zu gedeihen. Zu beachten ist auch, dass flachwurzelnde Pflanzen häufiger Wasser brauchen, als Tiefwurzler. Mittlerweile gibt es intelligente Bewässerungssysteme, die Wasser punktgenau, bedarfsgerecht und somit wassersparend zu den Pflanzen bringen.

Der richtige Zeitpunkt für die Bewässerung

In der prallen Sonne und zur Mittagszeit verdunstet das Wasser oft schneller, als es aufgenommen werden kann. Darum sollte um diese Zeit am besten nicht gegossen werden. Außerdem können Wassertropfen auf Blättern wie Lupen wirken und die Pflanzen verbrennen. Wer ein automatisiertes Sprenkler- oder Tropfschlauchsystem hat, kann nachts wässern: Das schont das Trinkwassernetz und der abgekühlte Boden nimmt das Wasser besser auf.  Wer solch ein System nicht installiert hat, kann auch am frühen Morgen noch effektiv gießen.

Mulchen 

Sind die Beete oder der Rasen gewässert, gilt es, die Feuchtigkeit so lange wie möglich im Boden zu halten und Verdunstung zu verhindern. Am besten ist es, „nackte“ Böden gänzlich zu vermeiden und sie mit Materialien wie Stroh oder Grünschnitt zu bedecken. Ausgezupfte Beikräuter brauchen nicht auf den Kompost geworfen, sondern können mit der Wurzel nach oben im Beet ausgebreitet werden. Sogar Kaffeesatz eignet sich zum Mulchen und ist gleichzeitig ein großartiger Dünger. Auch Rasenschnitt kann man einfach auf der Grünfläche liegen lassen – das vermeidet ein zu schnelles Austrocknen nach dem Mähen und düngt gleichzeitig den Boden.

Klimafester Garten

Auch, wenn wir mit Regenwasserspeichern oder recyceltem Grauwasser eine Menge puffern können: Langfristig wird es auch in den Gärten unserer Regionen heißer und trockener werden. Darum macht es bei der Bepflanzung Sinn, auf trockenheitsresistente Pflanzen zu setzen. Hierzu zählen zum Beispiel Lavendel, Steppensalbei, Mannstreu, Kugeldistel, Blaunessel, Skabiosen, Brandkraut, patagonisches Eisenkraut, Zierlauch, Blauraute oder Katzenminze.

Wir wünschen Euch viel Freude beim Genießen Eures Sommergartens!