Starkregen in Deutschland

Das Jahr 2021 zählte zu den sonnenreichsten, trockensten und heißesten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (Statista 2022). Das Klima ändert sich seit Jahren – und somit auch unser Regen. „Deutschland muss sich auf mehr Wetterextreme wie Starkregen einstellen“, heißt es auf der Website des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Auch die folgende Grafik von Statista zeigt, dass Starkregenereignisse keine Seltenheit sind.  

Wann spricht man von Starkregen?

Von Starkregen spricht man, wenn es in kurzer Zeit intensiv regnet. Starkregen sind meist lokal begrenzt. Der Deutsche Wetterdienst warnt in drei Stufen:

Starkregen: 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder 20 bis 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden
Heftiger Starkregen: 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder 35 bis 60 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden
Extrem heftiger Starkregen: mehr als 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder mehr als 60 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden

Eine einheitliche Definition des Begriffs „Starkregen“ gibt es jedoch nicht. Der Begriff wird – je nach Kontext – für Regen unterschiedlicher Stärke und Intensität verwendet.

Was passiert bei Starkregen?

Bei Starkregen wird der Boden so schnell überflutet, dass dieser den Niederschlag nicht mehr oder nicht schnell genug aufnehmen kann. Dadurch fließt das Wasser in Richtung des nächstgelegenen Gewässers oder anderer Tiefpunkte des Geländes wie Gräben, Senken oder Kellerräume.

Dadurch dass der Boden in Städten und Dörfern in der Regel bebaut oder anderweitig versiegelt ist, hat das Regenwasser erstrecht keine Chance abzufließen. Insbesondere bei Starkregen treten an diesen Stellen fast flächendeckend Überflutungen mit wenigen Zentimetern Tiefe auf. 

Vor allem in hügeligem oder bergigem Gelände haben durch Starkregen bedingte Sturzfluten hohe Strömungskräfte.  Dabei können große Mengen an Treibgut z.B.: Heuballen, Holz oder erodierte Materialien wie Boden oder Geröll vom Wasser mit gerissen werden. Dadurch können Engpässe schnell verstopfen und der entstandene Rückstau überflutet anschließend das umliegende Gelände, was zu schweren Schäden führen kann.

Wie kann man mit den Risiken durch Starkregen umgehen?

Starkregen können zwar nicht grundsätzlich verhindert werden, aber Betroffene können Maßnahmen treffen, um die Risiken und Schäden zu minimieren. Aufgrund der kurzen Vorwarnzeit ist die Vorsorge besonders wichtig.

Den Kommunen kommt im Starkregenrisikomanagement eine Schlüsselrolle zu, denn sie können ein an die lokalen Gegebenheiten angepasstes Konzept erarbeiten. Sie können Starkregenkarten in Auftrag geben, die die Gefahren und Risiken durch Starkregen zeigen. Weitere Informationen erhalten Kommunen auf der Seite „Erstellung eines kommunalen Starkregenrisikomanagement-Konzepts“.

Aber auch als Bürgerin oder Bürger, Unternehmen und Kulturinstitution können Sie selbst aktiv vorsorgen und sich vor Schäden durch Starkregen schützen. Besonders zielgerichtet können Sie Vorsorgemaßnahmen auf dem eigenen Grundstück ergreifen, wenn die Gefahren und Risiken am eigenen Standort aus kommunalen Starkregenkarten bekannt sind.