Nationale Wasserstrategie

Deutschland in der Wasserwende

Wasser gilt als Lebensmittel Nr.1 und ist gleichzeitig die Grundlage allen Lebens – überlebenswichtig für uns Menschen und die Natur. Flüsse, Seen und Meere sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Wasser löscht unseren Durst und wir verwenden es für unsere Hygiene. Seen und Meere sind Orte für unsere Erholung, Flüsse transportieren Waren von einem Ort zum anderen und nicht zuletzt ist Wasser bei der Produktion von Gütern ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft.

Doch leider scheint der Großteil der Gesellschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser noch nicht ausreichend sensibilisiert zu sein. Insgesamt kann man sagen, dass Deutschland ein wasserreiches Land ist, aber in einigen Regionen und angesichts der Folgen des Klimawandels wird das Wasser knapp. Die vergangenen drei Jahre zeigen: Wir müssen anders mit unserem Wasser umgehen, sonst geraten wir demnächst in „Wasserstress“.

Der Weg zur Nationalen Wasserstrategie

„Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden.“ 

In einem Forum diskutieren seit 2018 mehr als 200 Fachleute aus Wasserwirtschaft, Verwaltung und Forschung, wie das Land künftig besser mit der klimabedingten Wasserknappheit umgehen kann. Die Nationale Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums wurde beim 3. nationalen Wasserforum am 8. Juni 2021 vorgestellt. Sie gibt Antworten, wie wir im Jahre 2050 die Wasserversorgung für uns Menschen und für unsere Umwelt in ausreichender Menge und notwendiger Qualität sichern können.

Zehn vor Zwölf

Die deutsche Wasserwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen: Klimawandel, demografische Entwicklung und verändertes Konsumverhalten bringen viele Veränderungen mit sich, die nicht mehr alleinig durch lokale Maßnahmen bewältigt werden können. Starkregenereignisse, Trockenzeiten und Sturzfluten häufen sich. Mehr als 1000 Kilometer Hochwasserschutzmaßnahmen müssen aus- und umgebaut werden. Flüsse müssen schiffbar bleiben, denn aufgrund des Klimawandels sind diese immer öfter nicht befahrbar. Dazu kommt die Verschmutzung unserer Gewässer u. a. durch Tierarzneimittel und Pestizidrückstände. Aus dem Boden und Oberflächengewässern können die Wirkstoffe auch in das Grundwasser kommen, das für die Gewinnung von Trinkwasser für uns Menschen genutzt wird. Sie herauszufiltern ist bisher nicht möglich.

Es muss sich etwas ändern

Wenn wir unser Wasser weiterhin wie gewohnt nutzen wollen, müssen wir unausweichlich etwas an unserem Umgang damit ändern. Mit der Versickerung und der Verdunstung von Regenwasser und dem Abfluss von Schmelzwasser bietet sich die Möglichkeit, das Grundwasser anzureichern. Es gibt etliche Beispiele, in denen dieses Vorgehen erfolgreich praktiziert wird, um künstlich die Trinkwassermenge zu erhöhen. In großem Maßstab wird dieses Verfahren angewandt, z. B. im Hessischen Ried. Dort wurde in den 1980er-Jahren ein Wasserwerk errichtet, welches das mitten im Rhein entnommene Flusswasser aufbereitet und wieder versickert, um den Wasserwerken im südhessischen Raum ein genügendes Grundwasserdargebot zur Verfügung zu stellen.

Ist Regenwassernutzung die Lösung?

Es wäre nicht richtig zu sagen, dass die Regenwassernutzung die Lösung für alle genannten Herausforderungen ist, aber es ist ein wichtiger und richtiger Schritt für die Zukunft.

Wir beschäftigen uns seit mehreren Jahren mit der Nutzung von Regenwasser. Fangen und bereiten es auf, kochen damit unseren Kaffee, Tee oder verwenden es zum Händewaschen. Auch in der Produktion verwenden wir Regenwasser für die Kühlung unserer Maschinen. Anhand unseres Schweriner Standorts zeigen wir auf, dass es nicht notwendig ist, einen Anschluss zum Wasserversorger zu haben, denn wir arbeiten hier erfolgreich seit nunmehr zehn Jahren ohne diesen. Mit rund 45 Mitarbeitern sparen wir dadurch allerhand Trinkwasser und nutzen stattdessen das, was uns die Natur gibt.