Die Ablaufklasse legt die Leistung einer Anlage zur Klärung des Abwassers fest

Die Ablaufklasse legt die Leistung einer Anlage zur Klärung des Abwassers fest. Jede Klasse beschreibt
das Filter-Spektrum der jeweilig benötigten Anlage. So gibt es Kleinkläranlagen, welche vor allem
Kohlenstoff zersetzen, während höhere Anlagen auch Ammoniak und andere Stoffe klären.

Wer schreibt die Ablaufklasse vor?

Welche Ablaufklasse die Kläranlage benötigt, die Sie auf Ihrem Grundstück verbauen können, wird
von der zuständigen Wasserbehörde festgeschrieben. Diese wird gemeinhin die “Untere
Wasserbehörde” genannt.
Für die meisten Gebiete in Deutschland reicht die Ablaufklasse C. Welche jedoch genau
vorgeschrieben ist, hängt von Faktoren wie der Lage in einem Wasserschutzgebiet zusammen.

Woran erkenne ich, ob meine Kläranlage geprüft ist?

Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) prüft Kleinkläranlagen. Es zertifiziert alle in Deutschland
verfügbaren Anlagen. Auf der Website des DIBt können Sie die Zertifizierungsnummer angeben und
erhalten das Dokument über die Zertifizierung, welches genau zu Ihrer Anlage passt. Dort kann auch
eingesehen werden, ob die Zulassungsnummer der eigenen Kleinkläranlage noch gültig ist.

Was genau schreibt die Ablaufklasse vor?

Wasser, welches im Haushalt genutzt wird, wird nach der Nutzung als Abwasser bezeichnet. Bei
fehlendem Anschluss an ein Kanalnetz ist eine Renigung des Abwasser und ein Ableiten des
gereinigten Wassers erforderlich. Damit das Wasser ohne Gefahren in die Natur geleitet werden
kann, muss es eine bestimmte Qualität aufweisen. Diese Qualität wird von der Ablaufklasse
festgelegt.

Übersicht aller Ablaufklassen

Ablaufklasse C

Diese Ablaufklasse ist die niedrigste für Kleinkläranlagen. Sie steht für den Abbau von Kohlenstoff im
Abwasser. Da es sich bei Kohlenstoffverbindungen um organische Verbindungen handelt, regelt sie
also den Abbau von organischem Material im Schmutzwasser.

Ablaufklasse N

Kleinkläranlagen mit der Ablaufklasse N beinhalten die Ablaufklasse C, sowie die Nitrifikation. Das
bedeutet, dass Ammonium umgesetzt wird.
Für diesen Prozess wird viel Sauerstoff benötigt, weshalb einfache Anlagen diesen Prozess nur
bedingt umsetzen können.

Ablaufklasse D

Kleinkläranlagen mit der Ablaufklasse D beinhalten die Ablaufklassen C und N. Bei der Zersetzung von
Ammoniak entsteht Nitrat. Nitrat wird von vielen Algen aufgenommen und fördert deren Wachstum.
Kleinkläranlagen mit der Ablaufklasse D wandeln Nitrat in molekularen Stickstoff um.

Ablaufklasse +P

Kleinkläranlagen mit der Ablaufklasse +P beinhalten die Ablaufklasse D, sowie die Vorderen. Sie
trennen mittels einer chemischen Lösung Phosphate aus dem Wasser, welches dann im Schlamm
sedimentiert.

Ablaufklasse +H

Kleinkläranlagen mit der Ablaufklasse +H beinhalten die Ablaufklasse D, sowie die Vorderen. Bei
dieser Klasse erfolgt eine Hygienisierung des Wasser. Nach der Behandlung mit beispielsweise UV-
Licht erreicht es Badewasserqualität und kann auch in bebauten Gebieten ins Wasser eingeleitet
werden.